Mediation für getrennte Elternpaare – Familienmediation
- Ehen werden geschieden, Beziehungen scheitern. Das ist schmerzhaft und bedauerlich, aber es ist so. Die Frage ist: Wie gehen Sie damit um, wie gestalten Sie Ihre Zukunft und die Ihrer Kinder?
Zerbrechende Partnerschaften können in Enttäuschung, Streit, Vorwürfen und Gesprächsunfähigkeit enden. Manchmal ersetzen Anwälte das Gespräch der Partner:innen. Es geht um Vermögenswerte und Unterhalt. Kinder können zu Streitobjekten vor dem Familiengericht werden, an das die Verantwortung abgegeben wird.
Mediation ist eine strukturierende Methode, Menschen im Konflikt bei der Entwicklung einer außergerichtlichen, selbstverantwortlichen Einigung zu unterstützen.
Mediation ist:
- ergebnisoffen. Ergebnisse von Mediation sind nicht richtig oder falsch, sondern dann gut, wenn sie von beiden Partnern als fair und stimmig erlebt werden – und nicht über Kinder, sondern für Kinder verhandelt wurde.
- vertraulich. Es werden keine Informationen nach außen gegeben.
- strukturiert. Die Mediatoren führen ihre Medianten durch klar umrissene Stufen in die Richtung einer Einigung.
- freiwillig. Eltern entscheiden selbständig über die Aufnahme, den Durchlauf und Abschluss eines Mediationsverfahrens.
- lösungsorientiert. Die Bereitschaft, sich aktiv an Lösungen heranzuarbeiten.
- zukunftsgerichtet. Die Vergangenheit kann nicht verändert werden. In der Mediation richtet sich der Blick daher darauf, wie die Zukunft gestaltet werden soll.
Mediation ist nicht:
Rechts- oder Familienberatung.
Das Einholen von entsprechenden Fachinformationen kann aber im Verlauf des Mediationsverfahrens sinnvoll oder notwendig werden.
Die Mediator: innen
In der Beratungsstelle des ZiF e.V. erfolgt die Begleitung durch ein Mediator:innenpaar mit unterschiedlichen Herkunftsberufen, meist jeweils in der Kombination von juristischem und psychosozialen Hintergrund. Alle Mediator:innen sind ausgebildete Familienmediatoren, agieren unabhängig und allparteilich.
Spezifische juristische Auskünfte können eine wichtige Rolle in der Mediation einnehmen. Nur wer seine Rechte kennt, kann gut für sich eintreten und mit Blick auf die bisherige und zukünftige Familiensituation tragfähige Optionen entwickeln. Mit den Ergebnissen einer außerhalb der Mediation erfolgten Rechtsberatung kann in den gemeinsamen Sitzungen über die jeweiligen Auskünfte und Standpunkte verhandelt werden. Was erscheint gerecht, welche Bedürfnisse, Notwendigkeiten und Ressourcen gibt es?
Dauer des Mediationsprozesses
Eine Mediationssitzung dauert 60 Minuten, manche Teams arbeiten in 90-minütigen Sitzungen. Wie viele Sitzungen erfolgen, entscheiden die Eltern in Abhängigkeit von der Menge der zu klärenden Anliegen und dem notwendigen Tempo, um eine für alle Beteiligten als fair empfundene Einigung zu gestalten.
Voraussetzungen für Mediation
Medianden treten eigenverantwortlich und ergebnisoffen in die Mediation. Sämtliche anwaltliche Tätigkeiten müssen ausgesetzt, laufende Verfahren müssen ruhen. Das Ruhen eines Verfahrens kann von beiden Parteien bei Gericht für den Zeitraum der Mediation angeregt werden. Mediationssitzungen parallel zu gerichtlichen Verfahren werden im ZiF nicht durchgeführt. Ein Austausch darüber, unter welchen Voraussetzungen für beide Eltern ein ruhendes Verfahren denkbar wäre, ist jedoch jederzeit möglich.
Vorteile von Mediation
- Mediation kann Menschen dazu befähigen, ihre Entscheidungen selbst auszuhandeln, anstatt sie Dritten zu überlassen
- Mediation stärkt die Kompetenz der Eltern und fordert ihre Entscheidungsautonomie zum Wohle ihrer Kinder heraus.
- Eltern können die gemeinsame Verantwortung für ihre Kinder ausdrücken.
- Mediation kann Gesprächs- und Verhandlungsbereitschaft schaffen oder wiederherstellen.
- Mediation kann den Möglichkeitsspielraum erweitern.
Was sollten Sie mitbringen?
Kommunikation nach einer Trennung ist für viele Eltern zunächst nicht leicht. Für den Beginn von Mediationen im ZiF sollten Sie Termine abstimmen können, persönlich, per Mail, SMS oder in einer anderen für Sie beide stimmigen Art und Weise.
Die grundsätzliche Bereitschaft, neben der eigenen möglicherweise schon vorhandenen Lösungsvorstellung neugierig zu schauen, welche Ideen sich noch ergeben könnten.
Transparenz ist ein wichtiges Fundament für einen gelungenen Austausch. Wir bitten Sie daher, an uns gerichtete inhaltliche Informationen stets direkt in die Mediation einzubringen. Unser Mailpostfach dient ausschließlich zur Terminabstimmung. Inhaltliche Informationen gelangen nicht auf diesem Weg in die Mediation.
Zur Vereinbarung eines Termins nehmen Sie Kontakt zur Beratungsstelle auf.
Die ZiF Beratungsstelle wird gefördert von
Nächste Kindergruppenstarts
Neue Gruppenstarts
Dienstags-Gruppe für 9 bis 11 jährige Kinder (ab März 2025)
Montags-Gruppe für 7 bis 9 jährige Kinder (ab Juni 2025)
Gesprächsgruppe für einzelne Elternteile in Trennung
Alle 2 Wochen, donnerstags 18 bis 20 Uhr. Nur mit Anmeldung bis 10:00 Uhr des Gruppentags.